Strukturwandel im Rhein-Erft-KreisSo wollen die Grünen die RWE-Betriebsbahnen nutzen

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Symbolbild

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Rhein-Erft-Kreis – Das Ende der Braunkohlenverstromung rückt näher, und die Grünen haben bereits die Betriebsanlagen des Energieversorgers RWE in den Blick genommen. So berge das Kohleaus „die Chance, die gut ausgebauten Betriebsbahnen zwischen den Kraftwerken im Rhein-Erft-Kreis sinnvoll zu nutzen“, teilt die Kreistagsfraktion mit.

Die Grünen fordern nun, die RWE-Betriebsbahnen so schnell wie möglich zur Entlastung des Kölner Knotens freizugeben. „Die Diskussion um den Ausbau des Straßennetzes mit dem geplanten Neubau einer Autobahnquerung über den Rhein in Wesseling zeigt, dass es an Alternativen zum Straßenverkehr fehlt“ heißt es in einer Pressemitteilung.

Grüne: Kölner Schienennetz völlig überlastet

Die Verlagerung auf die Schiene sei im Kölner Großraum zurzeit kaum möglich, da das Schienennetz völlig überlastet sei. Zudem müsse das bisher schon dünne Schienennetz wegen den Folgen der Hochwasserkatastrophe in vielen Ecken des Rheinlandes wiederhergestellt werden.

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Die Grünen rechnen zudem mit einem deutlich schnelleren Ausstieg aus der Kohleverstromung als bis 2038. Daher sei es „jetzt notwendig, die Nachfolgenutzung des RWE-Betriebsbahnnetzes mit Hambachbahn und Nord-Süd-Bahn zügig zu planen und die Übernahme vorzubereiten“.

Übergänge nach Grevenbroich und Rommerskirchen?

Potenzielle Übergangspunkte in das Netz der Deutschen Bahn gebe es bereits im Norden nach Grevenbroich und im Westen nach Rommerskirchen. Und Übergabepunkte in das Netz der „Häfen und Güterverkehr Köln“ gebe es in Frechen über die Frechen-Benzelrather Eisenbahn und in Hürth über die Schwarze Bahn.

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Allerdings sind nach Ansicht von Johannes Bortlitz-Dickhoff, dem verkehrspolitischem Sprecher der Grünen im Rhein-Erft-Kreis, weitere solcher Übergabepunkte erforderlich, um das Schienennetz vernünftig nutzen zu können. Die aber bedeuteten baulichen Aufwand. Zum einen müsse eine Verbindung von der Hauptbahn Aachen–Köln zur Hambachbahn in Merzenich oder in Geilrath geschaffen werden. Zum anderen müsse eine Verbindung vom Südende der Nord-Süd-Bahn in Knapsack in Richtung Eifelbahn angegangen werden.

„Wir begrüßen, dass das Land und RWE genau diese Möglichkeiten für die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schienen der Betriebsbahn durch ein eigenes Gutachten untersuchen lassen möchten“, sagt Elmar Gillet, der Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünen.

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