Kurz vor der Kommunalwahl am 14. September schauen wir auf die Orte im rechtsrheinischen Kreisgebiet: Wo muss was angepackt werden?
OrtscheckLohmar arbeitet gegen den Mangel an Wohnraum

48 preisgebundene Wohnungen gibt es schon am Breiter Weg - hier soll noch mehr Wohnraum entstehen.
Copyright: Lilian von Storch
Wohnungsbau und andere Bauprojekte sind die zentralen Themen in Lohmar. Die Ratsmehrheit aus Grünen, SPD und UWG – die CDU war in dieser Wahlperiode erstmals in der Opposition – ging unter anderem das Thema preisgebundener Wohnungsbau an, die Anspruchszielgruppe in Lohmar wächst. Einige Projekte im Schul- und Kitabau brachte der Rat an den Start.
In Wahlscheid konnten 32 von der GWG geförderte Wohnungen bezogen werden. In Lohmar-Ort am Breiter Weg entstand ein Bau mit 48 Wohnungen, auf dem Nebengrundstück „alter Sportplatz“ soll nun weiterer preisgebundener Wohnraum entstehen. Insgesamt etwa 60 neue Wohnungen sollen weiterhin im Birker Ortskern gebaut werden, an der Birker Straße und an der örtlichen Friedhofswiese. Auch in Donrath sind Wohnungen geplant, hier ist die Erschließung noch nicht abschließend geklärt.

Ein Entwurf für die neue Bebauung der Birker Ortsmitte.
Copyright: Heinz Hennes/Architekt
Immer wieder gibt es Gegenwind zu geplanten Wohnungsbauprojekten, primär von Anwohnerinnen und Anwohnern. Zukunftswerkstätten sind ein Ansatz der Stadt, um Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Das Finden geeigneter Standorte bleibt eine schwierige Aufgabe.
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Planung der ZUE am Donrather Dreieck wird konkreter
Preisgebundener Wohnungsbau ist auch ein zentrales Anliegen in der Frage der Unterbringung von Geflüchteten. Die Unterkünfte am Dammweg sollen abgerissen und neu gebaut werden, die Gebäude aus den 90er Jahren sind schon lange in schlechtem Zustand. Das soll planmäßig in den nächsten zwei Jahren passieren, die Bewohnerinnen und Bewohner müssen vorübergehend anderweitig unterkommen.

Die Geflüchtetenunterkünfte am Dammweg in Lohmar sollen saniert werden, die Stadt benötigt Platz für die Bewohner.
Copyright: Lilian von Storch
Mehr als 500 Geflüchtete sind aktuell in Lohmar untergebracht, rund die Hälfte davon besitzt eine Aufenthaltserlaubnis und müsste somit nicht mehr in städtischen Unterkünften wohnen. Fast 200 Geflüchtete, die aus diesen Gründen im Mai 2025 eine Kündigung von der Stadt Lohmar erhielten, sollen sich nun auf dem angespannten Wohnungsmarkt umschauen.
Nahe der Autobahnauffahrt am Donrather Dreieck ist geplant, eine Zentrale Unterkunftseinrichtung des Landes (ZUE) für Geflüchtete in Containerbauweise zu errichten. Mittlerweile ist die Ausschreibung an einen Generalunternehmer vergeben, regelmäßig finden Baubesprechungen mit der Bezirksregierung statt. Es ist noch kein Bauantrag eingereicht, Einzelheiten müssen beispielsweise noch mit der Autobahn GmbH geklärt werden.
Vieles bewegt hat sich in Lohmar im Schul- und Kitabau. Die Grundschule Birk wurde neu gebaut, daneben eröffnete die neue „Acker-Kita“. Die Kita Breidt wurde ausgebaut, die Verlegung und Vergrößerung der Kita Waldgeister beschlossen. Für unter Dreijährige fehlen noch Plätze.
Auch der Hochwasserschutz bleibt ein drängendes Thema. Um ein eigenes Hochwasserschutzkonzept erarbeiten und dieses mit Fördergeldern umsetzen zu können, wartet die Stadt Lohmar auf neu berechnete Hochwasserkarten der Bezirksregierung. Aktuell wird die Brücke bei Naafshäuschen neu gebaut, bei einem zukünftigen Hochwasser hätte hier Einsturzgefahr bestanden. Auch die Brücke bei Sottenbach soll saniert werden; wann, ist noch unklar.