„Chaotisch umgesetzt“Viel Kritik an neuer Fußgängerzone am Eigelstein

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Gestoppt: Autofahrer achten nicht auf die neuen Verbotsschilder und werden von der Polizei angehalten.

Gestoppt: Autofahrer achten nicht auf die neuen Verbotsschilder und werden von der Polizei angehalten.

  • Die Stadt Köln macht den ersten Abschnitt zwischen Torburg und der Dagobertstraße zur Fußgängerzone
  • Es ist der erste Schritt auf dem Weg zu weiteren autofreien Bereichen am Eigelstein.
  • Doch direkt zu Beginn hapert es bereits gewaltig.

Köln – Fast im Minutentakt stoppt ein Motorradpolizist am Donnerstag Autofahrer am Eigelstein. Gebetsmühlenartig erklärt der Beamte, dass die Zufahrt von der Turiner Straße in Richtung Eigelstein nun nicht mehr befahren werden darf. Eigentlich stehen dort auch eindeutige Verkehrsschilder: rotes Schild mit weißem Querstreifen. Und dies heißt: nicht weiterfahren. Aber es ist anders an diesem Morgen. „Wer 30 bis 40 Jahre hier lang fährt, der sieht das möglicherweise nicht mehr und fährt wie immer“, sagt der Polizist. Andere ignorieren die Schilder.

Staus und Hupkonzerte am ersten Tag

Es ist der erste Tag des Projektes „Fußgängerzone Eigelstein“ (wir berichteten). Die Stadt machte den ersten Abschnitt zwischen Torburg und der Dagobertstraße zur Fußgängerzone – langfristig sollen weitere Bereiche autofrei werden. Doch der erste Schritt hat „Schwachstellen“ und ist „chaotisch umgesetzt“, wie der Vorsitzende des Bürgervereins Eigelstein, Burkhard Wennemar, sagte. Denn anders als im Beschluss der Bezirksvertretung sei der Bereich an der Lübecker Straße weiter befahrbar und nicht für Autos gesperrt. Die Folge: Autos fahren über die Lübecker Straße in Richtung Eigelstein und treffen dort auf Autofahrer, die sich nicht an die neuen Maßnahmen halten. Die Autofahrer müssen zurücksetzen und es kommt zu Staus und Hupkonzerten.

Ein Vertreter der Stadt schaute sich die neue Straßenführung mit der Polizei an und will nachbessern. „Eine Anpassung wird schnell geprüft“, wurde dem Bürgerverein mitgeteilt. Wennemar hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker informiert. Grundsätzlich sei die Initiative aber froh, dass das Projekt angegangen wurde. Ein weiteres Problem: Durch eine Baustelle am Gereonswall ist diese Straße vermutlich bis September nicht befahrbar und verstärkt die Staugefahr.

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Bei einer Durchfahrt könnten die Autofahrer über die Weidengasse wieder in den Bereich Eigelstein und weiter in Richtung Innenstadt fahren. Nun quält sich der Verkehr über die enge Straße „Im Stavenhof“, größere Fahrzeuge bleiben in der Rechtskurve hängen. „Diese Stümperei muss nun rasch beendet werden, in dem die beschlossene Variante umgesetzt wird“, betont Jörg Frank von den Grünen.

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