Corona-DepressionenStadt Köln bietet Hilfe gegen Überforderung und Einsamkeit

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Einsamkeit

Symbolbild

Köln – Die Corona-Pandemie ist für viele Menschen eine große Belastung: Sorge um den Arbeitsplatz treibt die Kölner um, Depressionen wegen Einsamkeit, Stress im Homeoffice, Spannungen in der Familie und zu hoher Alkoholkonsum. „Die einen sitzen einsam zuhause, andere müssen sich mit ihrer Familie oftmals wenige Quadratmeter in einer kleinen Wohnung teilen“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Und: Die anstehenden Feiertage und der harte Lockdown verschärfen die Angst vor Eskalation. Die Stadt spricht von „Ausnahmesituationen“ und bietet den Betroffenen umfangreiche Hilfen an.

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Die Stadt und alle Beratungsstellen rufen für den morgigen Donnerstag (17. Dezember) zu einem Aktionstag auf. Der Tenor: Niemand solle sich für Überforderung, Ängste oder Problemen schämen. Sehr viele Menschen würden an die Grenzen der Belastung kommen und sollten sich dringend helfen lassen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker macht den Betroffenen Mut: „Sie sind mit ihren Problemen nicht alleine. Bitte ergreifen Sie die angebotenen Hilfen“.

Diese Hilfsangebote gibt es

Hilfsangebote in der Pandemie

Der Sozialdienst katholischer Frauen beim linksrheinischen Gewaltschutzzentrum ist unter der Rufnummer 0221/12695-0 zu erreichen.

Angebote gibt es auch bei der Diakonie Michaelshoven beim Rechtsrheinischen Gewaltschutzzentrum unter der Telefonnummer 0221/9956-4444.

Für männliche Opfer bei häuslicher Gewalt wird im Haus der sozialen Dienstes Hilfe angeboten: 0221/2074-0.

Beratungsstelle für Mädchen: Rufnummer 0221/453 556 50.

Nummer gegen Kummer: Kinder und Jugendtelefon unter 116 111, erreichbar von Montag bis Samstag 14 bis 20 Uhr, Montag, Mittwoch und Donnerstag 10 bis 12 Uhr.

Nummer gegen Kummer, Elterntelefon: 0800/110 550. Beim Kinderschutzbund sind unter dieser Nummer Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und Dienstag bis Donnerstags bis 19 geschulte Kräfte erreichbar.

Beim Verdacht auf Kindesmisshandlung hilft der Gefährdungsmeldungs-Sofort-Dienst (GSD) sofort weiter. Er ist unter der Rufnummer 0221/221-90999 erreichbar.

Schutz von Frauen außerhalb der eigenen Wohnung: Hotline 0221/37 64 90.

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000/116 016.

Die städtischen Familienberatungsstellen sind erreichbar von Montag bis Donnerstag, 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr sowie Freitag 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr.

Chorweiler und Nippes: 0221/88 87 77 30.

Kalk und Porz: 0221/221 310 90

Mülheim: 0221/221 294 80

Innenstadt: 0221/221 249 23

Ehrenfeld: 0221/221 306 20 (ta)

Ein Thema in Corona-Zeiten ist auch die Gewalt gegen Kinder sowie gegen die Lebenspartner. Fachleute gehen davon aus, dass die massiven Beschränkungen verstärkt zu Gewalt gegenüber Kindern führen können, so die Stadt. Im Kölner „Netzwerk gegen häusliche Gewalt“ berichten Polizei, Staatsanwaltschaft, Stadt und Beratungsstellen von wieder zunehmenden Problemen. Opfer berichten, dass die verstärkte Anwesenheit aller Familienmitglieder vermehrt zu Spannungen untereinander führt. „Mehr Frauen als sonst berichten von Gewalt, auch in Form von Vergewaltigung in der Ehe oder der Partnerschaft“, ergänzte eine Sprecherin der Stadt. Nach dem Ende des Lockdowns im Frühjahr wurde bekannt, dass die Beratungshotlines von verschiedenen Organisationen deutlich mehr kontaktiert wurden. Die Hilfen können auch anonym angefordert werden.

Wer eine Veränderung oder Verstörung bei Menschen, ob Kindern oder Erwachsenen feststellt, sollte sich melden. Auch bei Gewalt im Haushalt sollten sich die Betroffenen dringend bei der Polizei oder anderen Behörden melden, appelliert die Stadt. Die Täter könnten von der Polizei aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden.

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