Die Domschatzkammer feiert am 21. Oktober 25-jähriges Jubiläum. Dazu lässt sich eine neue Sonderausstellung besuchen.
Kölner Domschatzkammer25 Jahre Jubiläum mit neuer Sonderausstellung

Die Sonderausstellung „Der Kaiserswerther Suitbertusschrein in Restaurierung“ ist in der Domschatzkammer zu sehen.
Copyright: Thomas Banneyer
25 Jahre Kölner Domschatzkammer. „Das ist ein Grund zum Feiern“, sagt Dombaumeister Peter Füssenich. Am 21. Oktober 2000 wurde der Neubau eröffnet und bietet den Kostbarkeiten erstmals optimale Bedingungen und einen angemessenen Rahmen von Besuchern betrachtet zu werden.
„Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie es hier vor 25 Jahren einige Tage vor der Eröffnung aussah“, erzählt Dr. Leonie Becks, Leiterin der Kölner Domschatzkammer. Beteiligte seien bis zur letzten Minute mit der Einrichtung beschäftigt gewesen und auch die Kollegen der Dombauhütte hätten noch die letzten Bauarbeiten fertiggestellt. Doch aus genau diesem Grund können nun einzigartige Einblicke in das kulturelle und religiöse Weltkulturerbe von der Spätantike bis in die Gegenwart gewährt werden.
Das Herzstück der Schatzkammer, der mittelalterliche Sakristeikeller, beinhaltet nicht nur bedeutende Reliquien, sondern auch ein Teil der römischen Stadtmauer, die zur eindrucksvollen Architektur beiträgt. Hierbei handele es sich um nach wie vor gültige Architektur, die dort vor 25 Jahren errichtet wurde. „25 Jahre sieht man der Schatzkammer nicht an“, scherzt der Dombaumeister.
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Kammer hat rund 300 Exponate
Das Ausstellungskonzept verfolgt das Ziel, eine sachlich-chronologische Präsentation, bei dem das Kunstwerk im Mittelpunkt steht, zu errichten. Dabei wurde bewusst auf Inszenierungen und Audio-Installationen verzichtet. Zwar gilt die Schatzkammer, mit ihren rund 300 Exponaten und sechs thematisch gegliederten Ausstellungsräumen, als Museum, nutzt die verschiedenen Reliquien allerdings weiterhin in Gottesdiensten. Mittlerweile gehört die Kammer zu einem der drei meistbesuchten Museen der Stadt Köln und absolviert rund 600 Führungen jährlich. Die Räumlichkeiten werden zudem immer wieder für Seminare von Professoren und ihren Studentengruppen, als Veranstaltungsort für Lossprechungen von Gold- und Silberschmieden oder auch für Sonderausstellungen genutzt.
Eine gute Vernetzung mit unterschiedlichen internationalen und nationalen Museen, Schatzkammern und Diözesanen ermöglicht verschiedene Kooperationen. Dadurch werden unterschiedliche Ausstellungen arrangiert. Auch in Zukunft wird es weitere Zusammenarbeiten geben. Für 2026 wird bereits eine Ausstellung zu den Goldschmiedearbeiten der frühen Kölner Hochschulen geplant.
Sonderausstellung mit Suitbertusschrein
Aktuell findet die 37. Sonderausstellung „Der Kaiserswerther Suitbertusschrein in Restaurierung“ bis zum 31. Januar 2026 in der Domschatzkammer statt. Normalerweise befindet sich der Suitbertusschrein in der Pfarrkirche und Basilika St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserwerth. Er zählt, neben dem Dreikönigsschrein im Kölner Dom und dem Heribertschrein in Deutz, zu den Großreliquiaren der Region. An ihm werden nun erstmals Restaurierungsarbeiten sichtbar gemacht.
Zuletzt wurde der Schrein nach einer Beraubung 1945 repariert. Seit 2021 befindet sich dieser allerdings in der Goldschmiede und Metallrestaurierungswerkstatt des Kölner Doms, da weitere Mängel gefunden wurden. Die einzelnen Figuren, Reliefs, Zierbleche, Säulen und Dachknäufe werden dort abgenommen und vor allem gereinigt, zumal es sich hier um einen recht vollständigen Schrein handelt. Jetzt ermöglicht die Ausstellung erstmals einen direkten Blick auf die abgenommenen Teile des Suitbertusschreins. „Ganz viele kleine Kunstwerke können hier, unabhängig vom Ganzen, im Close-up betrachtet werden“, sagt Erzdiözesankonservatorin Dr. Anna Pawlick. Füssenich ergänzt: „Der anfänglich sicher etwas kontrovers diskutierte Würfel hier auf der Domplatte, ist mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden.“
Zum 25-jährigen Jubiläum am Dienstag, dem 21. Oktober 2025, ist der Eintritt in die Domschatzkammer frei. Reguläre Tickets kosten 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Sie sind vor Ort oder online zu kaufen.