Nach Cessna-AbsturzAbschied vom Ehrenpräsidenten – Gottesdienst im Kölner Dom

Lesezeit 3 Minuten
Kondolenzbuch Griesemann

Die Blauen Funken haben ein Kondolenzbuch für die Opfer des Flugzeugabsturzes ausgelegt.

Köln – Fünf Tage lang hatten sich die Blauen Funken um ihren Präsidenten Björn Griesemann in pietätvoller Zurückhaltung geübt, nun tragen die Flaggen am Sachsenturm Trauerflor. Nachdem ein Tauchroboter der lettischen Marine am Donnerstag weitere Wrackteile der am Sonntag abgestürzten Cessna 551 gesichtet hatte, gilt der Tod der vier Insassen als sicher. An Bord der Privatmaschine befanden sich Peter Griesemann, Ehrenpräsident der Blauen Funken, seine Ehefrau Juliane, Tochter Lisa und deren Freund.

Tauchroboter hat Wrackteile der Cessna in der Ostsee entdeckt

Unser Ehrenpräsident, so schreiben es die Funken in einem langen Nachruf, sei „auf unfassbar tragische Weise bei einem Flugzeugabsturz aus dem Leben gerissen worden“. Deren Tod sei ein „riesiger Schock und ein nicht in Worte zu fassender Verlust“ für seine verblieben Söhne Björn, den Präsidenten der Funken, und Georg. Die Funken würdigen Griesemann als „Unternehmer mit Leib und Seele“, der ein kleines Ingenieurbüro zu einem Firmenkonsortium mit 40 Standorten und 1600 Mitarbeitenden ausgebaut hat. Hierzu gehörte auch die „GG Rent“ in Bergisch Gladbach, eine Charter-Gesellschaft für den schnellen Lufttransport von Transplantationsorganen und kranken Menschen. Griesemann selbst war Pilot – er steuerte auch die Unglücksmaschine, die aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt ist. Geprüft wird unter anderem ein Druckabfall.

Kondolenzbuch für Familie Griesemann ausgelegt

Die Blauen Funken haben am Freitag in ihrer Heimat, dem historischen Gemäuer des Sachsenturms, ein Kondolenzbuch ausgelegt. Sechs Tage kann sich dort auch die Öffentlichkeit mit einer persönlichen Botschaft, einem letzten Gruß, von Peter Griesemann und den Angehörigen verabschieden (Öffnungszeiten auf der Internetseite der Funken). „Die Anteilnahme ist groß, deshalb war uns diese Form des Abschiednehmens wichtig“, sagte Armin Hoffmann, Vizepräsident und Sprecher der Funken.

Alles zum Thema Kölner Dom

Griesemann Blaue Funken

Der Ehrenpräsident der Blauen Funken, Peter Griesemann (rechts im Bild)

Für kommende Woche Samstag ist um 12 Uhr ein Gedenkgottesdienst im Kölner Dom geplant. Griesemann hatte ein Herz für den Dom, kürzlich hatte er mit einer Spende dafür gesorgt, dass die Verantwortlichen eine Konsole aus Eichenholz, die aus dem Holz des historischen Domkrans geschnitzt worden ist, der bis zum Jahr 1868 die Kathedrale zierte. Es wird mit großem Andrang gerechnet, denn Peter Griesemann war zuletzt auch Aufsichtsratschef für das Festkomitee Kölner Karneval.

Gedenkgottesdienst im Kölner Dom geplant

Ungewiss ist derzeit, ob in absehbarer Zeit eine Beerdigung wird stattfinden können. Denn die sterblichen Überreste der Absturzopfer liegen noch immer auf dem Grund der Ostsee. Die lettische Marine hatte am Donnerstag die Suche offiziell für beendet erklärt. Wie es nun weitergeht, ist noch unklar.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Funken beschreiben Peter Griesemann als einen Mann „mit Ecken und Kanten“, als „geradlinig, konsequent und geprägt von Ehrgeiz und Strategie“. Lange war Griesemann Senatspräsident und leitete parallel ehrenamtlich den Förderverein Sachsenturm, der sich für den Erhalt des historischen Gemäuers einsetzt. Für sein Engagement war Griesemann, der 72 Jahre alt wurde, bereits vom Festkomitee und vom Bund Deutscher Karneval mit dem Verdienstorden in Gold ausgezeichnet worden.

Rundschau abonnieren