Bei „Urlaub in Köln“ gibt es vom 12. bis zum 27. Juli mehr als 50 Exkursionen kreuz und quer durch die Domstadt.
FerienprogrammAuf Entdeckertour in der eigenen Stadt – das bietet „Urlaub in Köln“

Blick vom Turm der Feuerwache 3 in Lindenthal.
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Wer jetzt in den Sommerferien zu Hause bleibt, hat auch in Köln die Chance, Neues und Unbekanntes zu entdecken. Mehr als 50 Touren zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Schiff gibt es vom 12. bis zum 27. Juli bei „Urlaub in Köln“, ein Ferienprogramm, das von der Akademie för uns kölsche Sproch und der SK Stiftung Kultur organisiert wird. Und die Nachfrage ist bereits riesengroß, sodass einige der Touren bereits ausgebucht sind.
Das gilt auch für die Radtouren auf den Spuren der Kölner Berufsfeuerwehr, die in der Feuerwache 3 in Lindenthal beginnt - die älteste sich noch in Betrieb befindliche Wache in Köln, die 1920 ihren Betrieb aufgenommen hat. Zu ihren Besonderheiten zählt die Sammlung historischer Lehrmittel im Dachgeschoss und im 30 Meter hohen Turm des Gebäudes an der Gleueler Straße.

Zu den Besonderheiten der Feuerwache zählt die Sammlung historischer Lehrmittel im Dachgeschoss.
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Dort finden sich eine alte hölzerne Handdruckspritze genauso wie eine historische Leitstelle mit Telegraf sowie ein Taucheranzug und das Blechschild des „Corps des Pompiers“, der Vorläufer der heutigen Berufsfeuerwehr in der Franzosenzeit. Der Turm diente ursprünglich der Trocknung der gereinigten Löschschläuche und später als Atemschutzstrecke für Übungen.
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In die Moderne weist in Lindenthal die Notleitstelle der Berufsfeuerwehr unter dem Dach der Wache, die bei Bedarf die Leitstelle in der Zentrale in Weidenpesch ersetzen kann. Später soll diese in der neu gebauten Innenstadtwache ihren Platz finden. Die Tour endet am Alter Markt, wo einst im alten Rathaus direkt unter dem OB-Büro ebenfalls eine Feuerwache ihren Platz hatte. Das sorgte nicht nur wegen des eignen „Hausschweins“ beim damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer für viel Ärger. Die Führung übernimmt der frühere Branddirektor der Berufsfeuerwehr, Stefan Lakenbrink. Wegen der großen Nachfrage ist für den September eine weitere Radtour zu den Kölner Feuerwachen vorgesehen.

Die Büste der Märtyrin Ursula steht in der Knochenkammer der Kirche St. Ursula.
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Noch Karten gibt es für eine besondere Schiffstour zu den „Juwelen romanischer Kunst in Köln“ am 26. Juli um 13 Uhr. Mit dem Schiff geht es zunächst auf dem Rhein entlang der romanischen Kirchen, dabei werden Legenden und wahre Geschichten von Kölner Heiligen, mittelalterlichem Handel und vom Pilgertourismus erzählt. Im Anschluss können die Teilnehmer zwischen verschiedenen Kirchenführungen zum Beispiel in St. Maria im Kapitol, in St. Andreas, St. Ursula oder St. Kunibert wählen.
Bereits an diesem Sonntag werden zwei besondere Exkursionen angeboten. Bei „Kunst mit Hund“ können Mensch und Vierbeiner ab 11 Uhr gemeinsam Kunstwerke zum Beispiel im Skulpturenpark oder rund um den Ebertplatz gemeinsam unter freiem Himmel erleben. Ebenfalls am Sonntag begibt sich eine weitere Tour ab 11 Uhr rauf die Spuren von Trude Herr, eine kölsche Legende, um sich viele, tolle Geschichten ranken. Welche davon wahr sind, erfahren die Teilnehmer von der Kabarettistin Marina Barth.
„Fledermausmeeting“ am Adenauer Weiher
Auch die Natur spielt eine Rolle bei den Entdeckertouren in Köln. Dazu zählt das Fledermausmeeting am 19. und 26. Juli jeweils um 21 Uhr am Adenauer Weiher, wo die Zwergfledermäuse am Abend auf Mückenjagd gehen. Dazu kommt am 16. und 23. Juli jeweils ab 19 Uhr eine „Kräuterwanderung an geheimen Orten“, wo Wildkräuter wie Löwenzahn, Gündermann oder Spitzwegerich zu finden sind. Am 25. Juli ab 21.30 Uhr gibt es zudem den Ausflug „Nachts im Wald“, der in der Wahner Heide nach Einbruch der Dunkelheit zu Eulen, Wildschweinen und Fledermäusen führt.
Eine Radtour bringt die Stadtentdecker am 18. Juli ab 18 Uhr mit dem Rad auf die Spuren des Weins in Köln, wo im Mittelalter viele Weinreben zu finden waren. Besucht wird gemeinsam mit dem Autor und Rundschau-Journalisten Bernd Imgrund unter anderem der Dionysosbrunnen, die Weinbau-Areale an St. Pantaleon und der kleine Weinhang an der Severinstorburg.

Bernd Imgrund führt zum Thema Wein.
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Eine andere Spurensuche mit Helmut Frangenberg mit dem Rad widmet sich am 27. Juli um 11 Uhr dem ehemaligen Kölner OB Konrad Adenauer und seiner Bedeutung für die Stadtentwicklung. Hier geht es durch Lindenthal, dem Heimatveedel des späteren Bundeskanzlers. Ebenfalls in die Geschichte führt die Exkursion „Täter und Opfer in der Nachbarschaft“, die auf die Stadtteile Braunsfeld und Lindenthal in der Zeit des Nationalsozialismus blickt. Los geht es mit dem Rad am 25. Juli um 18 Uhr.
Ein besonderer Ort in Köln ist Stammheim, ein Veedel, das direkt am Rhein gelegen, Naturschönheiten mit Kultur und Technik verbindet. Auf dem Programm stehen am 22. Juli ab 19 Uhr beim Rundgang der Stammheimer Schlosspark mit seinen Kunstwerken unter freiem Himmel, der Optische Telegraf und die preußischen Wehranlagen. Dazu kommt eine besondere Begegnung mit dem berühmten Lehrer Welsch, der schon wusste „Dreimol Null es Null“. Auch hier übernimmt Bernd Imgrund die Führung.