Kooperation mit Eon-TochterRheinenergie und Westenergie arbeiten jetzt zusammen

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Rheinenergie Steinkamp

Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp

Köln – Die Rheinenergie und die Eon-Tochter Westenergie haben ihre Zusammenarbeit in der Region festgezurrt. Am Dienstag wurde die Kooperation beurkundet, wie Rheinenergie-Chef Dieter Steinkamp auf der hybriden Bilanzpressekonferenz sagte. Zum einen führen die Partner Beteiligungen an einzelnen Stadtwerken in der Rhenag zusammen. Dadurch erhöht sich der Anteil der Rheinenergie von einem Drittel auf mindestens 50,1 Prozent, der der Westenergie sinkt von zwei Drittel entsprechend ab, wenn Kartellbehörde und die Bezirksregierung Köln grünes Licht geben.

Während sich die Rhenag, die jahrzehntelange Erfahrungen in der Kooperation mit Stadtwerken hat, auf das Umland und bundesweite Dienstleistungen für Versorger konzentriert, kümmert sich die Rheinenergie um städtische Zentren mit Themen wie Wärmenetze, Quartierentwicklung oder E-Mobilität. Im Zuge der Rheinland-Kooperation überträgt die Westenergie 20 Prozent der Anteile an den Stadtwerken Duisburg auf die Rheinenergie und stockt dabei ihren Anteil an der Rheinenergie von 20 auf 24,9 Prozent auf. Geld fließt bei der Transaktion aber nicht.

Denkbar ist auch, dass der Anteil auf 40 Prozent steigt. Das könnte geschehen, wenn die Rheinenergie die Mehrheit an den Stadtwerken Düsseldorf erwerben könnte. Derzeit hält sie. 20 Prozent. Die EnBW ist Mehrheitseigner mit einem Anteil von 54,95 Prozent. Wenn Eon Anteile kaufen oder im Zuge eines Tauschgeschäfts von EnBW erhielte, könnte sie die an die Rheinenergie weitergeben. Das sei eine Option, so Steinkamp. Dazu müssten die Anteile aber überhaupt zum Verkauf stehen.

Wärmewirtschaft mit Schlüsselrolle der Energiewende

Eine Schlüsselrolle bei der Energiewende hat für Steinkamp die Wärmewirtschaft. Wenn Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärme klimaneutral würden, ginge es dabei mindestens um 60 000 Kölner Wohnungen. Klimaneutrale Wärme soll es nach den bisherige Plänen des Unternehmens 2040 geben. Derzeit wird Gas verbrannt für die Erzeugung von Fernwärme und Strom in den Heizkraftwerken des Unternehmens in Köln.

Ein Bürgerbegehren zielt dagegen auf eine klimaneutrale Stromversorgung aus eigenen Kraftwerke ab 2030. Laut Steinkamp laufen Gespräche mit den Initiatoren. Ziel sei eine Vereinbarung. Demnach könnte die Rheinenergie auch etwas schneller vollständig klimaneutral werden. Einzelheiten nannte er nicht. Es sei Stillschweigen vereinbart. Bei der künftigen Wärmeerzeugung setzt die Rheinenergie auf Synthesegas, Wasserstoff, dem in einem versuch im Rhein-Erft-Kreis bereits Erdgas beigemischt werde, Klärschlamm, Fernwärmespeicher, große Solarthermie-Anlagen oder Groß-Wärmepumpen.

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In die Erneuerbare Energie hat die Rheinenergie 375 Millionen Euro investiert und damit ein Portfolio mit einer Gesamtleistung von rund 210 Megawatt Stromerzeugung aufgebaut. Baugenehmigungen für zwei Photovoltaik-Anlagen mit 60 Megawatt werden erwartet.

Mit dem abgelaufenen Jahr zeigte sich die Rheinenergie zufrieden. Auch wegen Sondereffekten wie dem Verkauf eines Anteils am Versorger MVV stieg der Gewinn unter dem Strich auf 170 Millionen (siehe Grafik). 132 Millionen erhält die Muttergesellschaft GEW, 30 Millionen Eon, 7,5 Millionen stärken die Rücklagen. Im laufenden Jahr werde der Umsatz leicht sinken, auch weil sich das Unternehmen von einigen Sondervertragskunden trenne. Das Ergebnis vor Ertragssteuern soll etwa 154 Millionen erreichen.

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