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Interview

Schlagersängerin aus Bornheim-Walberberg
Anke Fürst ist ein stimmgewaltiges Energiebündel

Lesezeit 5 Minuten
Im Tonstudio singt Anke Fürst ihren Titel „Meine Antwort ist Ja“ ein.

Im Tonstudio singt Anke Fürst ihren Titel „Meine Antwort ist Ja“ ein.

Anke Fürst wohnt in Bornheim-Walberberg. Im Gespräch mit der Rundschau erzählt die Schlagersängerin von ihrer Single „Meine Antwort ist Ja“, ihrem privaten Glück, und wie sie zum Schlager kam. 

Sie steht unter Strom. In ihrem Herzen befinden sich 100.000 Volt. So heißt es zumindest im aktuellen Hit von Anke Fürst aus ihrem Album „Alarmstufe Rot“. Seit gut zwölf Jahren ist das stimmgewaltige Energiebündel in der Schlagerbranche unterwegs. Ursprünglich kommt die 41-Jährige aus dem Aachener Raum, zog aber der Liebe wegen ins Rheinland, erst nach Brühl, dann nach Walberberg.

Gerade hat Anke Fürst, die hauptberuflich als Verwaltungsangestellte an der Uni Köln arbeitet, ihr Video zur neuen Single „Meine Antwort ist Ja“ abgedreht. Im Gespräch mit Rundschau-Mitarbeiter Frank Engel-Strebel erzählt sie von ihrer Karriere, warum sie – frei nach dem Schlagerhit von Roland Kaiser und Maite Kelly – an Weihnachten nicht Nein gesagt hat.

Frau Fürst, wie sind Sie zum Schlager gekommen und was bedeutet Schlager für Sie?

Anke Fürst: Zum Schlager bin ich aus einem traurigen Grund gekommen. Meine damalige Arbeitskollegin und Freundin Karla hatte Lungenkrebs und musste ihre eigene Beerdigung planen. Sie wusste, dass ich singe und bat mich, zwei Songs auf ihrer Beerdigung zu singen. „My Way“ mit deutschem auf sie angepasstem Text und „Bilder von Dir“ von Laith Al-Deen.

Da ich zu emotional war und keinen Ton auf ihrer Beerdigung hätte hervorbringen können, schlug ich ihr vor, in ein Hobbytonstudio zu gehen, um die Songs aufzunehmen. Die Aufnahmen konnte sie noch hören und war total begeistert. Sie sagte mir, ich solle diese Aufnahmen an Labels verschicken, da ich meinen Gesang professionell verbreiten solle. Ich war zuerst dagegen, da ich der Meinung war, dass es ihre Songs waren. Aber zirka drei Monate nach Karlas Beerdigung hatte ich mehrfach eine innere Stimme in mir, die mir riet, die Songs nun endlich zu verschicken. Das tat ich dann.

Ich schickte die Aufnahmen unter anderem zu dem deutschen Label „Pulsschlag Music“ und bekam am nächsten Tag eine Antwort. Das war mein Start in die Schlagerbranche. Schlager bedeutet für mich das pure Leben in Musik ausgedrückt.

Wer steckt hinter Ihrem Erfolg als Schlagersängerin? Mit wem arbeiten Sie zusammen?

Ich habe mit einigen Produzenten zusammengearbeitet etwa Oliver deVille, dem Produzenten von Julian Sommers Partyhit „Dicht im Flieger“ oder Julian Schramm, Produzent des russischen Popduos „t.A.T.u.“, das einen Riesenhit mit „All The Things She Said“ hatte.

Den Startschuss machte jedoch Denny Schulze vom Label Pulsschlag Music, der mir auch meinen Künstlernamen „Fürst“ gab. Mittlerweile gehört zu meinem Produzententeam bei Pulsschlag Music, zu dem ich Anfang 2024 wieder zurückgekehrt bin, auch noch Jim Mertens. Denny produziert und komponiert und Jim ist für die Texte zuständig.

Sie sind der Liebe wegen nach Bornheim gezogen. Ein Titel auf Ihrem aktuellen Album lautet „Meine Antwort ist Ja“.

Dass dieser Song einmal so eine große Bedeutung für mich persönlich bekommt, hätte ich nie gedacht. Ich war mit den Vorbereitungen fürs Weihnachtsessen beschäftigt und hörte meinen Lebensgefährten Jannis die ganze Zeit „herumpoltern“. Ich fragte zwar, was er denn da machen würde, hatte aber keine Zeit, mich weiter darauf zu konzentrieren.

Ich wollte ihn auch nicht in Verlegenheit bringen. Ich dachte, dass er bestimmt ein Weihnachtsgeschenk vorbereitet. Die Geräusche kamen aus dem Schlafzimmer. Irgendwann hatte ich auch nicht mehr darüber nachgedacht. Nach dem Essen und der Bescherung saß ich im Esszimmer und wartete auf Jannis, der aber nicht kam. Stattdessen hörte ich immer ein „Klick-Geräusch“, dachte mir aber nichts dabei, denn ich war mit meinem Handy beschäftigt.

An Heiligabend sagte Anke Fürst Ja zu „ihrem“ Jannis

An Heiligabend sagte Anke Fürst Ja zu „ihrem“ Jannis.

Irgendwann rief er mich, ich solle doch bitte einmal zu ihm kommen. Da war dann die ganze Treppe nach oben mit brennenden, roten Herzteelichtern geschmückt, die zum Schlafzimmer führten. Ich dachte mir nur ‚da hat er sich aber etwas Tolles für einen romantischen Heiligabend einfallen lassen‘. Dann machte ich die Tür auf und sah viele Kerzen, Herzluftballons sowie die Schrift ‚Will You Marry Me?‘, Rosen, einen Ring-Luftballon und Jannis. Ich wusste erst gar nicht, wie mir geschah, so überwältigt war ich. Dann ging Jannis vor mir auf die Knie und fragte mich, ob ich seine Frau werden möchte. Und nach knapp 13 Jahren Beziehung gab es da für mich keine andere Antwort als „Ja“!

Welche Vorbilder haben Sie? Gibt es einen Lieblingsschlager?

Vorbilder habe ich tatsächlich keine, da ich der Meinung bin, dass man keine Kopie von jemandem sein sollte. Man sollte immer man selbst sein und auf die eigene Art und Weise mit eigenem Stil überzeugen. Wenn es um den erreichten Erfolg geht, dann natürlich zum Beispiel Andrea Berg, Roland Kaiser oder Nino de Angelo. Einen Lieblingsschlager habe ich nicht speziell, aber ich höre sehr gerne Songs von Nino de Angelo oder Vanessa Mai, aber auch von Roland Kaiser. Text, Melodie und Beat müssen mich ansprechen.

Kürzlich haben Sie das Video zu Ihrer neuen Single „Meine Antwort ist Ja“ abgedreht. Wie lief das ab und wann erscheint das Video?

Dieses Mal war es für mich besonders toll, weil Jannis im Video mitgewirkt hat, der eigentlich gar nicht mehr in Videos von mir mitwirken wollte. Da dieser Song jetzt aber eine viel größere Bedeutung bekommen hat als damals gedacht, hat er noch einmal mitgemacht. Es geht in dem Song um einen langersehnten Heiratsantrag, der bisher nie kam. Also genau so wie bei mir. Und der Dreh war sehr lustig und wir hatten alle eine Menge Spaß dabei.

In dem Video wird man die ganze Zeit sehen, dass ich bei jeder Situation denke, dass ich nun endlich meinen Heiratsantrag bekomme. Jedes Mal passierte etwas anderes, aber leider nicht der ersehnte Heiratsantrag. Erst pure Freude und dann immer die Enttäuschung. Am Ende bekomme ich natürlich meinen Heiratsantrag mit unseren Verlobungsringen. Jannis hat mich also zweimal gefragt und beide Male ein ,Ja' bekommen. Doppelt gemoppelt hält nun mal besser! Der Song und das Video werden am 14. Februar, am Valentinstag, veröffentlicht.

Was wünschst Sie sich für das Jahr 2025, musikalisch wie privat?

Privat wünsche ich meinen Lieben und mir ganz viel Gesundheit mit vielen glücklichen und sorgenfreien Momenten. Musikalisch wünsche ich mir, dass meine geplanten Projekte erfolgreich werden und dass ich mehr Auftritte in meiner Region und näheren Umgebung habe. Zu Hause ist es nun mal am schönsten.