„Querdenker“ in KölnFriedliche Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen

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Über die Severinsbrücke zogen die „Querdenker“-Demonstranten am Samstag in die Innenstadt.

Köln – „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Freiheit klaut“, rufen die Teilnehmer der Querdenken-Demonstration, begleitet von Trommelschlägen, auf ihrem Zug durch die Innenstadt. Gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung richten sich die Vorwürfe schon bei der dreistündigen Kundgebung auf der Deutzer Werft. Die „geheime Kaste der Mächtigen“, so Moderator Nana Domena, Querdenken-Gründer Michael Ballweg und der Ulmer Vertreter Markus Haintz mache eine „Politik der Angst“.

Ein „Fest für Freiheit und Frieden“ nennt der Kölner Ableger der in Stuttgart gegründeten Querdenken-Initiative die Demo. Zwischen den Reden spielen die Organisatoren kölsche Lieder wie „Viva Colonia“, aber auch „We shall overcome“ und die Wiedervereinigungs-Hymne „Freiheit“. Moderator Domena animiert dazu, die Hände zu einem Herz zu formen und „Kölle Alaaf“ zu rufen.

Dirk Sattelmaier von „Anwälte für Aufklärung“ lobt „hervorragende Kooperationsgespräche“ mit der Polizei und appelliert an die Demonstranten, sich an die Infektionsschutzregeln zu halten. Dem wird gefolgt, die Polizei muss nicht einschreiten. Nach Sattelmaiers Auffassung führt die Maskenpflicht zu einer „Erosion des Rechtsstaates“. Als „Angstmacher“ bezeichnet er den SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach, einen gefragten Experten in TV-Gesprächsrunden. „Wir sind Demokraten“, betont Michael Ballweg.

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Anwalt Sattelmaier droht den Kölner Verkehrs-Betrieben mit Strafanzeige wegen Beleidigung, wenn Carolin Kebekus in Bahnen weiterhin mit dem Spruch zu hören ist, Maskenmuffel seien „Asis“. Eine Lehrerin schildert „befremdliche bis abartige“ Zustände in der Schule. Eine Ärztin zweifelt die Wirksamkeit von Stoffmasken an und fordert Eigenverantwortung im Umgang mit der Pandemie.

„Versucht, friedlich zu sein und geht nicht auf Polizei und Presse los, sondern nutzt die Chance, die Wahrheit zu sagen“, mahnt Haintz vor dem Aufbruch über die Severinsbrücke zum Neumarkt und zurück über die Deutzer Brücke. Daran hielten sich die Demonstranten. Offenbar dem Regenwetter geschuldet, waren statt der angemeldeten 5000 nur etwas über 1000 Menschen gekommen.

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