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WiederwahlWolfgang Berger bleibt Beigeordneter in Bergheim

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Zu sehen ist Bergheims Beigeordneter Wolfgang Berger.

Wolfgang Berger, der seit 44 Jahren in der Stadtverwaltung Bergheim arbeitet, ist als Beigeordneter wiedergewählt worden.

Der 62-Jährige wurde für acht weitere Jahre gewählt. SPD und Grüne stimmten gegen ihn, weil sie die Wahl dem neuen Rat überlassen wollten.

Wolfgang Berger, seit Anfang 2018 Erster Beigeordneter der Stadt Bergheim, behält seinen Posten: Der Rat wählte ihn in seiner Sitzung am Montagabend (7. Juli) für weitere acht Jahre. Die Amtszeit des 62-Jährigen wäre Ende 2025 abgelaufen. Die Wiederwahl eines Beigeordneten darf frühestens ein halbes Jahr vor Freiwerden der Stelle erfolgen.

Vor der Abstimmung hatte sich Berger mit einer kurzen Rede um die zweite Amtszeit beworben und dabei seine enge Verbundenheit mit der Kreisstadt betont. Er habe auch „nach 44 Jahren in der Stadtverwaltung noch nicht genug, sich für die Menschen und die Stadt einzusetzen“, sagte Berger. Bergheim sei sein Geburtsort und sein Lebensmittelpunkt: „Bergheim ist etwas Besonderes.“

Bergheim: SPD und Grüne kritisieren frühe Wiederwahl des Beigeordneten

Die Stadt sei in vielen Bereich gut aufgestellt, es gebe aber noch viel zu tun. Und es müsse beim Personal der Spagat zwischen Fachkräftemangel und demografischem Wandel geschafft werden. Er sehe sich nicht nur als Wahlbeamten, sondern als Teammitglied, das auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit setze.

Kritik übten vor der Wiederwahl SPD und Grüne. „Wir haben keine Zweifel an Wolfgang Bergers Qualität, der Kompetenz und an seinem Engagement“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Franz Schallenberg. Aber vom Zeitpunkt der Wahl sei er überrascht. Es sei üblich, dass vor solch einer Wahl die Fraktionen informiert würden. „Das ist nicht erfolgt.“

Die Grünen scheiterten mit einem Antrag, die Wahl zu vertagen. Fraktionsvorsitzender Peter Hirseler wollte die Entscheidung über die Besetzung der Stelle dem neuen Rat nach der Kommunalwahl im September überlassen –auch wenn er einräumte, dass seine Fraktion auch nach der Kommunalwahl Berger wählen würde. „Kann es richtig sein, dass der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Wahl eine so langfristige Entscheidung trifft?“, fragte Hirseler. „Wir müssen den neuen Fraktionen die Chance geben, neue Politik zu machen.“

Christian Karaschinski, Fraktionsvorsitzender der CDU, lobte Bergers Arbeit und ließ Hirselers Einwände nicht gelten. „Es wird immer Überschneidungen von Wahlterminen geben“, sagte Karaschinski. Und Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) wandte ein, dass der Stadtrat bis zum letzten Tag vor der Wahl zuständig sei und Entscheidungen zu treffen habe. Dass sich Ratsmitglieder vom Termin für die Wahl des Ersten Beigeordneten überrascht zeigten, sei nicht nachvollziehbar. „Die Fristen sind seit seiner Wahl bekannt.“

Der Erste Beigeordnete hat ein breites Aufgabenfeld und vertritt den Bürgermeister

Hermann-Josef Falterbaum wies für die CDU-Fraktion darauf hin, dass Berger bei einem späteren Wahltermin die Wahl ablehnen dürfte und mit vollen Pensionsansprüchen in den Ruhestand gehen könne. Werden Beigeordnete allerdings spätestens drei Monate vor Ablauf ihrer Amtszeit wiedergewählt, müssten sie die Wiederwahl annehmen.

Der Erste Beigeordnete ist der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters und hat ein breites Aufgabenfeld. Er ist zuständig für die Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz, dem zentralen Service inklusive IT-Betrieb, Schulsupport, Personal, Organisation, Hausverwaltung, Sport, Kultur, BM-digital und der Stadtbibliothek. Außerdem vertritt er die Belange der Kreisstadt in zahlreichen Gremien, unter anderem als stellvertretendes Mitglied in der Mitgliederversammlung des Städte- und Gemeindebundes NRW.