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Sozialer Wohnungsbau, GeflüchtetenunterkünfteLohmar arbeitet gegen den Mangel an Wohnraum

3 min
Sozialer Wohnungsbau am Breiter Weg

48 preisgebundene Wohnungen gibt es schon am Breiter Weg - hier soll noch mehr Wohnraum entstehen.

In Lohmar ist der Wohnungsmarkt so wie vielerorts angespannt, die Stadt versucht, dagegen zu arbeiten. Die Planung einer ZUE wird konkreter.

Wohnungsbau und andere Bauprojekte sind die zentralen Themen in der Stadt an der Agger. Die Ratsmehrheit aus Grünen, SPD und UWG – die CDU ist erstmals in der Opposition – ging unter anderem das Thema preisgebundener Wohnungsbau an, die Anspruchszielgruppe in Lohmar wächst. Einige Projekte im Schul- und Kitabau brachte der Rat an den Start.

In Wahlscheid konnten in der letzten Ratsperiode 32 von der GWG geförderte Wohnungen bezogen werden. In Lohmar-Ort am Breiter Weg entstand ein Bau mit 48 Wohnungen, auf dem Nebengrundstück „alter Sportplatz“ soll nun weiterer preisgebundener Wohnraum entstehen. Insgesamt etwa 60 neue Wohnungen sollen weiterhin im Birker Ortskern gebaut werden, an der Birker Straße und an der örtlichen Friedhofswiese. Auch in Donrath sind Wohnungen geplant, hier ist die Erschließung noch nicht abschließend geklärt.

Ein Entwurf für die neue Bebauung der Birker Ortsmitte.

Ein Entwurf für die neue Bebauung der Birker Ortsmitte.

Immer wieder gibt es Gegenwind zu geplanten Wohnungsbauprojekten, primär von Anwohnerinnen und Anwohnern. Zukunftswerkstätten sind ein Ansatz der Stadt, um Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Das Finden geeigneter Standorte bleibt eine schwierige Aufgabe.

Planung der ZUE am Donrather Dreieck wird konkreter

Preisgebundener Wohnungsbau ist auch ein zentrales Anliegen in der Frage der Unterbringung von Geflüchteten. Die Unterkünfte am Dammweg sollen abgerissen und neu gebaut werden, die Gebäude aus den 90er Jahren sind schon lange in schlechtem Zustand. Das soll planmäßig in den nächsten zwei Jahren passieren, die Bewohnerinnen und Bewohner müssen vorübergehend anderweitig unterkommen.

Die Unterkünfte am Dammweg in Lohmar sollen saniert werden, die Stadt benötigt Platz für die Bewohner.

Die Geflüchtetenunterkünfte am Dammweg in Lohmar sollen saniert werden, die Stadt benötigt Platz für die Bewohner.

Über 500 Geflüchtete sind aktuell in Lohmar untergebracht, mehr als die Hälfte davon besitzt eine Aufenthaltserlaubnis und müsste somit nicht mehr in städtischen Unterkünften wohnen. Fast 200 Geflüchtete, die aus diesen Gründen im Mai 2025 eine Kündigung von der Stadt Lohmar erhielten, sollen sich nun auf dem angespannten Wohnungsmarkt umschauen.

Nahe der Autobahnauffahrt am Donrather Dreieck soll eine Zentrale Unterkunftseinrichtung des Landes (ZUE) für Geflüchtete in Containerbauweise errichtet werden. Mittlerweile ist die Ausschreibung an einen Generalunternehmer vergeben, regelmäßig finden Baubesprechungen mit der Bezirksregierung statt. Es ist noch kein Bauantrag eingereicht, Einzelheiten müssen beispielsweise noch mit der Autobahn GmbH geklärt werden.

Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz

Vieles bewegt hat sich in Lohmar im Schul- und Kitabau. Die Grundschule Birk wurde neu gebaut, daneben eröffnete die neue „Acker-Kita“. Die Kita Breidt wurde ausgebaut, die Verlegung und Vergrößerung der Kita Waldgeister beschlossen. Für unter Dreijährige fehlen noch Plätze.

Auch der Hochwasserschutz bleibt ein drängendes Thema. Um ein eigenes Hochwasserschutzkonzept erarbeiten und dieses mit Fördergeldern umsetzen zu können, wartet die Stadt Lohmar auf neu berechnete Hochwasserkarten der Bezirksregierung. Aktuell wird die Brücke bei Naafshäuschen neu gebaut, bei einem zukünftigen Hochwasser hätte hier Einsturzgefahr bestanden. Auch die Brücke bei Sottenbach soll saniert werden; wann, ist noch unklar.


In Lohmar stellen sich sechs Parteien zur Wahl: CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP, UWG und AfD.

Neben den Grünen und der CDU hat die AfD einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufgestellt: Den Außendienstmitarbeiter Marco Baumgarten.

Bei der Kommunalwahl 2020 waren Kandidaten aus sechs Parteien in den Rat eingezogen: CDU, Grüne, SPD, UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft), FDP und Volksabstimmung.

Die CDU stellt mit 16 Sitzen die stärkste Fraktion, dicht gefolgt von den Grünen mit 14 Sitzen. Die SPD hat aktuell 5 Sitze, UWG und FDP jeweils 2, Volksabstimmung einen Sitz.

Die amtierende Bürgermeisterin Claudia Wieja hatte sich 2020 in einer Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten durchsetzen können. Sie ist die erste Bürgermeisterin der Grünen in Lohmar.