Corona-Bilanz nach drei JahrenDie Zahlen der Pandemie-Krise in Köln im Überblick

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Ein Arzt hält ein Teststäbchen für die Entnahme einer Probe für einen PCR-Test in der Hand.

Ein Arzt hält ein Teststäbchen für die Entnahme einer Probe für einen PCR-Test in der Hand.

Vor drei Jahren, am 28. Februar 2020, wurde in Köln der erste positive Corona-Test registriert. Heute läuft die Corona-Schutzverordnung für NRW aus. Zeit für eine Bilanz der Krise in Zahlen.

510.526 Fälle gab es offiziell in Köln. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, bislang starben 1216 Kölnerinnen und Kölner an Corona.

3007,6 war die höchste Inzidenz, die in Köln gemessen wurde. Festgestellt wurde sie am 9. März 2022. Die höchste Veedels-Inzidenz lag am selben Tag in der Neustadt-Süd bei 4976,4. Von den großen Kölner Laboren wurden seit Beginn der Testungen insgesamt 2.300.492 PCR-Testungen durchgeführt, davon waren 15,5 Prozent positiv.

325 Mitarbeitende zählte das Kölner Gesundheitsamt vor der Pandemie. In Spitzenzeiten wurden bis zu 60 neue Kolleginnen und Kollegen pro Woche eingearbeitet – überwiegend für die Kontaktverfolgung. Der Höchststand lag im Juni 2021 bei 1583 Mitarbeitenden.

54 Soldaten der Bundeswehr unterstützen das Amt. Während der gesamten Corona-Krise verschickte das Gesundheitsamt rund 345.000 Verfügungen mit einer Quarantäneanordnung. Mit den kostenlosen Bürgertests breiteten sich im März 2021 die privaten Testzentren aus, binnen zwölf Wochen wurden im Kölner Stadtgebiet 345 private Testzentren angemeldet, der Höhepunkt war am 5. April 2022 erreicht, als es stadtweit 872 Teststellen (Apotheken und Arztpraxen mitgerechnet) gab.

Das Virus hat uns allen viel abverlangt.
OB Henriette Reker dankte allen Kölnerinnen und Kölnern

169.000 Tests waren in Spitzenzeiten täglich möglich. Das Bio-Monitoring, ein mobiles Abstrich-Team von Feuerwehr und Gesundheitsamt, führte in der Pandemie insgesamt 293.000 PCR-Tests in Heimen, privaten Haushalten, Geflüchteten-Unterkünften, Kitas und Schulen und insgesamt 5025 Antigenschelltests durch, außerdem 32.436 medizinische Screenings (darunter auch zu Affenpocken, Tuberkulose etc.).

3 Jahre war auch die Teststelle des Kölner Gesundheitsamtes am Neumarkt geöffnet. Am gestrigen Dienstag schloss sie. Zu Spitzenzeiten der Pandemie, etwa im Januar 2022, wurden bis zu 460 Abstriche (PCR- und Schnelltests) vorgenommen.

2,7 Millionen Corona-Impfungen wurden in der Stadt verabreicht, darunter 1,74 Millionen Grundimmunisierungen (Erst- und Zweit-Impfungen zusammengezählt), 772.000 erste Auffrischungen und 184.000 zweite Auffrischungen. Mobile Teams haben in Veedeln, Einrichtungen und Unterkünften vor Ort insgesamt 155.106 Mal geimpft.

26 Forschungsprojekte hat das Gesundheitsamt unter anderem mit der Uniklinik Köln realisiert. Sie fanden international Beachtung. Dazu gehören zum Beispiel die „Cocos“-Studie, „Beyond Covid“ oder die „Antikörper-Studie“.

111 Corona-Schutzverordnungen (ergänzende sowie variierende) gab es. Die erste trat am 23. März 2020 in Kraft. Die erste „Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (CoronaSchVO)“ des Landes NRW.

Ein Schild "Bitte Mundschutz tragen" am Eingang eines Krankenhauses.

Maskenpflicht in Krankenhäusern war kurz nach den ersten kritischen Corona-Fällen in Deutschland Standard.

31 585 festgestellte Verstößen gegen die Schutzverordnungen gab es (hinzu kommen Feststellungen durch Polizei und Fremdanzeigen).

3,3 Millionen Euro Bußgelder wurden in der Folge verhängt. Die „Nachbearbeitung“ von Verfahren beschäftigt bis heute viele Mitarbeiter in den Bußgeldstellen. In 12.078 Fällen wurden bisher Bußgeldbescheide erlassen. 9330 Fälle konnten abgeschlossen werden. In 2573 Fällen legten Bürgerinnen und Bürger Einspruch ein.

17.242 Verstöße registrierte der Ordnungsdienst gegen die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. In 7610 Fällen wurden Verstöße gegen das Versammlungsverbot festgestellt. In 2372 Fällen verstießen Gastronomen gegen Auflagen im Rahmen der Corona-Schutz-Verordnungen, in 435 Fällen wurden Verstöße im Bereich der Prostitution festgestellt.

Pandemie hat viele Kölner belastet

18.200 Mitarbeitende konnten in der Spitze bei der Stadt im Homeoffice arbeiten. Nach Angaben der Verwaltung waren es im April 2020 nur 6800 gewesen. Bis heute können 9000 Teilnehmer den sogenannten „One Number“-Telefonservice nutzen. Durch diesen Service sei sichergestellt, dass die städtische Rufnummer eines Mitarbeitenden standortunabhängig an jeden beliebigen Ort mitgenommen wird.

8300 Kölner wurden 2021 in einer Umfrage um Statements zur Krise gebeten. 87 Prozent der Befragten gaben an, belastet zu sein. Bei den Unter-25-Jährigen waren es sogar 91 Prozent.

1,6 Millionen Euro haben die Lolli-Testungen an Kölner Schulen gekostet. Die Stadt war die erste Kommune, die Lolli-Pool-Testungen für alle Schulen angeboten hat. Das Konzept wurde vom Land für die Grund- und Förderschulen übernommen. Als zusätzliche Hygienemaßnahmen wurden 2021 und 2022 827.000 Euro für zusätzliche Reinigungen und Desinfektionsmittel ausgegeben.

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