Wache in Köln-MülheimSchwere Rassismus-Vorwürfe gegen Kölner Retter

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Symbolbild Johanniter 190922

Schwere Vorwürfe erschüttern die Johanniter in Köln.

Köln – Schwere Rassismus-Vorwürfe gegen Kölner Retter: Mitarbeiter der Johanniter sollen auf der Feuerwache 9 in Mülheim die Geburtstage von Adolf Hitler und anderen Nazi-Größen in einen Wandkalender eingetragen und ein rassistisches Spiel gespielt haben. Dies berichtet die Berliner Zeitung „taz“.

Zu lesen seien in einem Wandkalender die Namen von Joseph Goebbels, Eva Braun und am 20. April: Adolf. Außerdem sollen auf der Wache einige Mitarbeitende als Corona-Leugner aufgefallen seien und Schutzmaßnahmen nicht richtig eingehalten haben.

Mehrere Mitarbeiter sollen online Querdenker-Parolen verbreitet haben, einer soll Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seinem WhatsApp-Status als „Hurensohn“ bezeichnet haben. Ein Mitarbeiter, der 2020 die Vorfälle intern weitgehend erfolglos angesprochen habe, habe dagegen die Kündigung erhalten, schreibt die Zeitung weiter.

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Vorwürfe 2020 schon untersucht

Eine Sprecherin der Johanniter teilte mit, die von dem ehemaligen Mitarbeiter erhobenen Vorwürfe seien 2020 schon einmal umfassend untersucht worden, doch hätten sich dafür keine Belege gefunden.

Man werde den Vorwürfen jetzt noch einmal nachgehen. „Wir bedauern außerdem, dass der damalige Regionalvorstand nicht unsere Partner in der Berufsfeuerwehr und bei der Stadt Köln frühzeitig informiert hat“, so die Sprecherin. Rassistisches Gedankengut widerspreche der Haltung des christlichen Hilfswerks zutiefst.

Interne Prüfung eingeleitet

Auch bei den Maltesern soll es vereinzelt Rassismus-Probleme geben: Ein Mitarbeiter einer Wache soll vor einem Einsatz geäußert haben, dass er lieber das Flüchtlingsheim anzünden wolle, als den Geflüchteten zu helfen. Auf dieser Wache hätten Mitarbeiter in einer Chatgruppe rassistische und sexistische Inhalte ausgetauscht.

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Ein Sprecher der Malteser sagte, ihnen seien die Vorwürfe bisher noch nicht bekannt gewesen. Es sei nun eine interne Prüfung eingeleitet worden. Rechtsextremistisches und rassistisches Verhalten werde von den Maltesern klar verurteilt. „Bisher waren uns im Rettungsdienst keine Meldungen zu rechtsextremen Vorfällen bekannt. Wir wehren uns daher gegen eine pauschale Anklage zu rassistischem Verhalten von Rettungskräften, wie sie in dem Artikel suggeriert wird.“

In den verpflichtenden Fortbildungen für die Mitarbeitenden solle das Thema Rassismus ab sofort aber noch intensiver behandelt werden.

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