Potentiell krebserregende Stoffe in Outdoor-Kleidung und Kochgeschirr – die Bundesregierung setzt sich für das umfangreichste Chemikalien-Verbot der EU ein.
KrebsverdachtDeutschland für EU-Verbot von gefährlichen Chemikalien
Die Bundesregierung will gemeinsam mit Dänemark, den Niederlanden, Norwegen und Schweden rund 10 000 sogenannte PFAS-Chemikalien in der EU verbieten.
Umweltministerin Lemke spricht sich für Verbot aus
„Heute haben wir in der EU einen wichtigen Meilenstein erreicht, um der zunehmenden Umweltbelastung durch eine besonders problematische Gruppe von Chemikalien einen Riegel vorzuschieben“, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei der Vorstellung eines Vorschlags zum Verbot am Dienstag.
„Deutschland wird sich im kommenden Verfahren auf EU-Ebene aktiv für Verbesserungen einsetzen, um hoffentlich bald die mit PFAS verbundenen Probleme hinter uns zu lassen.“
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Kaum abbaubar und möglicherweise krebserregend
PFAS steht für eine Gruppe von mehreren Tausend einzelnen Chemikalien, die über lange Zeit im Körper und in der Umwelt anreichern und in Krebsverdacht stehen. Sie werden zum Beispiel in beschichteten Pfannen, Outdoor-Kleidung oder Kochgeschirr verwendet. Einmal in der Umwelt, werden die chemischen Substanzen kaum abgebaut.
Im März will die EU-Chemikalienagentur (ECHA) prüfen, ob die vorgeschlagenen Änderungen mit EU-Recht vereinbar sind. Wenn dies der Fall ist, wird der Vorschlag wissenschaftlich untersucht. In der Regel dauert das der Agentur zufolge rund ein Jahr - bei komplizierten Fällen jedoch länger.
EU-Verbot der Stoffe im Jahr 2025 möglich
Unter Berücksichtigung der ECHA-Stellungnahmen entscheiden die Europäische Kommission und die EU-Staaten über mögliche Beschränkungen - den Angaben nach soll das 2025 passieren. Laut ECHA wäre es eines der umfangreichsten Verbote chemischer Stoffe in Europa überhaupt, sollte der Vorschlag angenommen werden. Unternehmen wären gezwungen, Alternativen für etwa 10 000 PFAS zu finden. (dpa)