Parkbad und WLS-BadBäderchefs in Wipperfürth und Lindlar halten Krisensitzung

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Schwimmer im Walter-Leo-Schmitz-Bad. (Archivbild) 

Schwimmer im Walter-Leo-Schmitz-Bad. (Archivbild) 

Wipperfürth/Lindlar – Die Preise für Strom und Gas sind auf Rekordniveau, und sie steigen noch weiter. Als Reaktion haben die ersten Bäder in der Region bereits die Wassertemperatur gesenkt und Saunalandschaften geschlossen. Auch in Wipperfürth und Lindlar wird das Thema immer drängender.

Kürzlich das Gummersbacher Badeland (Gumbala) seine Saunalandschaft geschlossen, mindestens bis Ende des Monats sollen die Öfen aus bleiben.

In Rösrath senkte das Hallenbad die Wassertemperatur von 29 Grad auf 26 Grad, auch im Life-ness-Hallenbad in Radevormwald wurde die Wassertemperatur von 27,8 auf 26,8 Grad herabgefahren.

Auch in Wipperfürth, mit dem Walter-Leo-Schmitz-Bad an der Ostlandstraße, und Lindlar, mit dem Parkbad an der Brionner Straße, machen sich die Stadtverwaltung und Politik Gedanken.

Während sich der Hauptausschuss in Wipperfürth Anfang September mit dem Thema beschäftigt, haben Aufsichtsrat und Geschäftsführung des Lindlarer Bads für Ende dieses Monats eine Sondersitzung angesetzt.

In Wipperfürth ist die Temperatur gedeckelt

In Wipperfürth arbeitet das WLS-Bad „mit einer Deckelung der Temperatur. Das Wasser im Bad wird einmal wöchentlich aufgeheizt. Im Laufe der Woche geht die Temperatur um rund zwei Grad zurück“, erklärt Tanja Reinhold von der Wipperfürther Verwaltung.

Am Warmwassertag am Donnertag beträgt die Temperatur laut Bad 30 Grad. An den übrigen Tagen 28 Grad. Das Dach des Hallenbades ist mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet.

Zur Sauna gebe es in Wipperfürth noch keine Entscheidung. Das Bad hat neben der finnischen Sauna auch eine Dampfsauna und einen Saunagarten mit einer weiteren finnischen Sauna.

Die Politik wird sich auf der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am 6. September mit dem Thema beschäftigen. Die Wipperfürther SPD-Fraktion hat dazu eine umfangreiche Anfrage gestellt. Neun Fragen soll die Stadt beantworten, wie Energie gespart werden kann. Dabei geht es auch um das Hallenbad und die Sauna. „Alles muss auf den Prüfstand“, so SPD-Fraktionschef Frank Mederlet. Insbesondere wegen der Kinder und Jugendlichen müsse das Hallenbad offen bleiben, über eine Schließung der Sauna lasse sich reden, so Mederlet weiter.

Badbetreiber in Lindlar hat Anteile am Gasversorger

In Lindlar gibt es im Hallenbad keine Sauna. Dort wollen die Geschäftsführung der gemeindeeigenen Sport- und Freizeitbad GmbH, die das Parkbad als Tochtergesellschaft der Gemeinde betreibt, und der Aufsichtsrat Ende August zu einer Sondersitzung zusammentreffen. Thema: Energiesparen. Auf der Sitzung solle auch eine Entscheidung fallen, erklärte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Parkbad hatte 2016 ein eigenes Gas-Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen.

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Das Lindlarer Parkbad steht aber auch neben dem reinen Verbrauch in einer ganz anderen Abhängigkeit zum Thema Gas. Die SFL GmbH hält die Anteile der Gemeinde am regionalen Energieversorger Belkaw in Bergisch Gladbach. Die Gewinne aus den Ausschüttungen der Rheinenergie-Tochter subventionieren den Badebetrieb an der Brionner Straße.

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